Wie das Leben schreibt …

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Indy, warum bist du verschwunden?
Mein Fehler. Ich habe nicht aufgepasst bei den Ermittlungen. Der Auftrag vom KGB war aber auch zu komplex: meinen verschwundenen Agentenkollegen Bondy suchen, die Drogenlieferanten im Regierungsviertel enttarnen und nebenbei die Ursache für die Bauskandale in Deutschland enthüllen. Da hätten drei Agenten drangesetzt werden sollen. Aber im Moment haben wir Personalknappheit. Zu viele Kollegen hat es in letzter Zeit erwischt.

Soll das heißen, du hast einen gefährlichen Job?
Was denn sonst. Wir beim KGB sind nicht auf Kuschelkurs. Wir decken auf, was in der Welt passiert. Übrigens in enger Zusammenarbeit mit dem BND.

Dem BND?
Hallo? Das ist der Bund Neugieriger Dobermänner. Der wurde noch während der Besatzung mit Unterstützung der Amis gegründet. Das weiß doch jedes Kätzchen. Jedenfalls spielen Honeyball und Kilo Foxtrott da eine wichtige Rolle. Internationale Einsätze und so.

Wie hast du Schneuzi kennengelernt?
Im Versuchslabor. Da war er noch ganz klein. Konnte nicht mal gucken. Er hielt mich sofort für seine Mutter. Ich habe dem Welpen xmal gesagt, dass er sich das abschminken kann. Eine TOP-Agentin mit Kind. Das geht einfach nicht.

Aber du hast ihn adoptiert?
Was sollte ich machen? Wer hat das Herz, ein unschuldiges Kätzchen in der Tierversuchsanstalt zurückzulassen? Ich bin schon hart und habe diverse Spezialausbildungen. Aber so hart bin ich dann doch nicht. Außerdem hat der Junge großes Potenzial. Aus dem kann noch ein guter Agent werden …

Danke schön Indy für deine Zeit
Alles klar. Jetzt muss ich weiter, die Welt retten …

  • Ian

Die Katerminator-Story

Ian, was ist dein Problem?
Eins? Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll! Erstens darf ich mich nicht aufregen. Ich muss meine Emotionen ständig unter Kontrolle halten, weil ich eine seltene Krankheit habe. Zweitens, kriege ich zu wenig Schlaf, passiert Folgendes: Aus heiterem Himmel versagt meine Muskulatur und ich falle um wie tot. Bei vollem Bewusstsein wohlgemerkt. Ich kann nicht reden, nicht stehen, nichts. Voller Verlust der Körperspannung. Da bin ich drittens schon oft Anlass für’s Gespött der Straßenkatzen gewesen. „Schlapper Sack“ haben sie mich genannt. Der Grund, warum ich Wohnungskater geworden bin und nicht gern rausgehe.

Aber du hast dich auf die Suche nach Indy gemacht?
Was blieb mir übrig? Sie war bei einem ihrer Katzengeheimbund-Aufträge verschwunden. Meine Schwester nervt. Immer will sie raus ins große Abenteuer, was erleben, Geheimnisse erforschen, und, und, und … Wie die Mädels halt so sind. Neugier-Nasen. Wir Kater sind da ja viel überlegter. Aber Familie ist Familie. Meine Mutter hätte sich im Grab umgedreht, wenn ich sie nicht suchen gegangen wäre.

Man sagt, ihr stammt aus gutem Haus?
Indy und ich reden nicht so gern darüber. Meine Mutter war eine adelige Maine Coon of Witch’s Rock. Und mein Vater hat bei den Katzenschauen ständig den Worlds Champion-Titel geholt. Für uns war er eine Katerstrophe. Wir haben ihn eigentlich gar nicht richtig gekannt. Er ist von einer Schau zur nächsten gerannt, um immer mehr Pokale zu sammeln. Nie war es genug. Da blieb nur wenig Zeit für uns, seine Familie.

Ian, bereust, du, dass du dein Zuhause verlassen hast?
Ja und nein. Vorher war mein Leben sicherer. Mit einigen Vorkehrungen konnte ich es gut gestalten, hatte alles voll unter Kontrolle. Aber mental war ich total unterfordert. Auf der Jagd nach Indy passiert ständig etwas Dramatisches. Da muss man schnell und schlau reagieren. Und ich habe neue, interessante Freunde gewonnen. Albinokater Maxim, Promihund Honeyball, Fliegerass Kilo Foxtrott, Xplode, die Minensuchratte und sogar einen halben Regenwurm, 3.1, der unser Team vor der Exekution gerettet hat. Ich bin sehr stolz auf solche Kameraden, auf die ich mich verlassen kann. Allein dafür hat es sich gelohnt.

Da, es klingelt. Maxim holt mich ab. Wir müssen einen neuen Fall klären. Ich befürchte den Ausbruch einer Pandemie bei den Zweibeinen.

Schneuzi …